Arthrose in den Kniegelenken, Hüft- oder Rückenschmerzen: Für viele ältere Menschen wird die Treppe im eigenen Haus zum unüberwindbaren Hindernis. Räume im Obergeschoss oder Keller können nicht mehr genutzt werden – viele denken über einen Umzug nach. Doch es gibt technische Möglichkeiten, um in den eigenen vier Wänden mobil zu bleiben. Ein Treppen- oder Plattformlift sorgt dafür, dass Senioren ihren Lebensabend zu Hause verbringen dürfen. Was viele nicht wissen: In jeder Wohnung können die Lifte ohne großen Aufwand in ein bis fünf Tagen montiert werden. Auch bei der Finanzierung werden Betroffene nicht alleine gelassen.
„Wer bereits bei der Hausplanung bestimmte Kriterien berücksichtigt, spart sich später beim Einbau eines Liftes Aufwand, Zeit und Geld“, sagt Christian Biller, Geschäftsführer der Biller Aufzugdienst Rottal GmbH. Grundsätzlich sind gerade Treppen für die Montage eines Sitzliftes besser geeignet als Wendeltreppen. Wird die Treppe zudem mit einer Breite von mindestens einem Meter geplant, ist später noch genügend Platz, um bequem am Lift vorbei gehen zu können. Zudem sollte man daran denken, in Treppennähe eine 230-Volt-Steckdose zu installieren – diese ist für den Betrieb des Liftes völlig ausreichend.
Doch auch bei Wendeltreppen müssen Betroffene nicht auf einen Treppenlift verzichten. „Für jeden Menschen und jede Wohnsituation gibt es die passende Lösung“, betont Christian Biller, der bereits über 170 Lifte geplant hat.
Im Gegensatz zum Sitzlift ist der Plattformsenkrechtlift besonders gut für Menschen geeignet, die bereits im Rollstuhl sitzen, aber auch für alle anderen. Schwere Gegenstände können einfach transportiert werden – Einkäufe und sogar ganze Möbelstücke lassen sich problemlos in andere Etagen versetzen. Die Lifte sind sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich geeignet und bieten eine flexible und preiswerte Alternative zum herkömmlichen Aufzug.
Die Abstellkammer wird zum Aufzug
Auch hier zahlt es sich aus, bereits in jungen Jahren vorzusorgen: „Wer beim Hausbau in jeder Etage übereinander einen kleinen Raum von etwa 1,40 Meter mal 1,60 Meter einplant, hat bereits eine Fläche für den späteren Einbau eines Plattformsenkrechtliftes geschaffen“, erklärt Christian Biller. Optimaler Standort ist der Flur. Vorerst kann der Raum gut als Abstellkammer genutzt werden. Bei Bedarf ist somit bereits ein Schacht vorhanden – der Aufzug wird ohne Bauarbeiten, Staub und Schmutz einfach montiert. Doch auch wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist, lässt sich ein Plattformsenkrechtlift gut verwirklichen. Je nach Förderhöhe und den jeweiligen baulichen Anforderungen kann der Lift auch ohne Schacht ausgeführt werden. Zudem ist die nachträgliche Schaffung eines Schachtes möglich. „Die Abstimmung und Koordination der Baurbeiten mit den Handwerkern übernehmen die Lift-Experten“, betont Christian Biller.
Nur wenige bauliche Veränderungen notwendig
Der Weg von der Planung zum Treppenlift ist nicht schwer. Zunächst macht sich der Lift-Experte ein genaues Bild über den Gesundheitszustand seines Kunden. Ist ein Sitzlift auf Dauer ausreichend oder muss später ein Rollstuhl in Betracht gezogen werden?
Steht die Liftart fest, werden die technischen Möglichkeiten im Haus analysiert – jedes Zimmer und jede Etage unter die Lupe genommen. „Bei keinem dieser Aufzüge muss die Bodenplatte des Hauses durchbrochen werden“, betont Christian Biller. Auch die normale Zimmerhöhe ist immer ausreichend. Ohne Umbauarbeiten ist ein normaler Treppenlift in einem halben Tag fertig eingebaut. Auch die Montage eines Plattformsenkrechliftes ist in drei bis fünf Tagen unter Dach und Fach. Anfallende Arbeiten werden von den Lift-Experten noch im Betrieb oder vor dem Haus erledigt, so dass für den Hauseigentümer kaum Schmutz anfällt.
Text: Bettina Maier